„Wie viel kostet eine Übersetzung?“ – Diese Frage hören Übersetzungsbüros fast täglich. Die ehrliche Antwort lautet: Es kommt darauf an. Denn professionelle Übersetzungen sind keine standardisierten Massenprodukte, sondern maßgeschneiderte Dienstleistungen. In diesem Beitrag erklären wir, wie Übersetzungspreise entstehen, welche Faktoren eine Rolle spielen und worauf Sie als Kunde achten sollten.
1. Abrechnungsmodelle: Wort, Zeile oder Pauschale?
Übersetzungsdienstleister verwenden unterschiedliche Modelle zur Preisberechnung:
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Wortpreis: Meist in Euro pro Ausgangswort (z. B. 0,12 € pro Wort). Gängig bei technischen oder juristischen Texten.
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Zeilenpreis: In Deutschland oft üblich – z. B. 1,20 € pro Normzeile (55 Zeichen inkl. Leerzeichen).
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Pauschalpreis: Bei kleinen oder kreativen Texten sinnvoll, z. B. für Slogans oder Social-Media-Posts.
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Stundensatz: Vor allem bei Lektorat, Post-Editing oder Transkreation.
➡️ Tipp: Fragen Sie immer nach dem konkreten Abrechnungsmodell und klären Sie, ob es sich auf die Ausgangs- oder Zielsprache bezieht.
2. Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
a) Fachgebiet
Einfacher Newsletter? Oder juristischer Vertrag mit Fachbegriffen? Je technischer und spezialisierter ein Text, desto höher der Preis – denn solche Übersetzungen erfordern fundiertes Fachwissen.
b) Sprachkombination
Sprachen mit vielen verfügbaren Übersetzern (z. B. Englisch, Französisch) sind meist günstiger. Seltener gefragte Sprachpaare (z. B. Japanisch, Isländisch, Hebräisch) sind teurer.
c) Lieferzeit
Expressübersetzungen oder Wochenendarbeit kosten mehr. Wer genug Vorlaufzeit einplant, spart Geld.
d) Textmenge
Größere Aufträge führen oft zu Mengenrabatten. Manche Büros bieten Staffelpreise oder Preisnachlässe ab einer bestimmten Wortanzahl.
e) Format
PDF mit eingescannten Bildern? Oder editierbare Word-Datei? Texte, die erst aufbereitet werden müssen, verursachen Mehraufwand – und damit Zusatzkosten.
3. Warum Qualität ihren Preis hat
Eine professionelle Übersetzung ist mehr als das Übertragen von Wörtern. Sie bedeutet:
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Stil und Tonalität anpassen,
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kulturelle Unterschiede berücksichtigen (Lokalisierung),
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die Zielgruppe im Blick behalten,
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klare, fehlerfreie Sprache liefern.
Oft kommt zusätzlich ein Lektorat durch eine zweite Person dazu – das sog. Vier-Augen-Prinzip, das die Qualität sichert. Gute Übersetzer bilden sich weiter, arbeiten mit professionellen Tools (z. B. CAT-Software) und investieren Zeit in Recherche.
➡️ Eine schlechte oder unverständliche Übersetzung kann am Ende teurer werden – z. B. durch Missverständnisse, rechtliche Probleme oder Imageverluste.
4. Was kostet eine typische Übersetzung? (Beispiele)
| Art der Übersetzung | Preis (circa) |
|---|---|
| Produktbeschreibung (200 Wörter) | 24 € – 36 € |
| Vertrag (5 Normseiten) | 150 € – 300 € |
| Webseite (1.000 Wörter, DE → EN) | 120 € – 180 € |
| Beglaubigte Übersetzung (Urkunde) | 40 € – 80 € |
| Technisches Handbuch (10.000 Wörter) | 1.000 € – 1.400 € |
➡️ Alle Preise sind Richtwerte und abhängig von Anbieter, Sprachkombination und Umfang.
5. So holen Sie das Beste aus Ihrem Budget heraus
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Liefern Sie editierbare Dateien – das spart Zeit und Geld.
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Planen Sie genug Vorlaufzeit ein – Expressaufträge sind teurer.
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Bündeln Sie Aufträge – und fragen Sie nach Rabatten bei größerem Volumen.
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Arbeiten Sie langfristig mit einem Büro zusammen – Stammkunden erhalten oft bessere Konditionen.
Fazit: Übersetzungen kosten – schlechte Übersetzungen kosten mehr
Professionelle Übersetzungen sind eine Investition in die Qualität Ihrer Kommunikation. Sie sorgen für Klarheit, Vertrauen und Professionalität – egal ob im Geschäftsverkehr, im Marketing oder im rechtlichen Kontext.